Schliessen Sie demnächst die Fachmittelschule ab und möchten zukünftig in der Pflege, Geburtshilfe, Physio- oder Ergotherapie oder in der Ernährung und Diätetik arbeiten? Mit der Fachmaturität Gesundheit werden Sie innerhalb eines Jahres optimal auf die Studiengänge an den Fachhochschulen in den erwähnten Bereichen vorbereitet.
Hinweis: Der Fachmaturitätsbildungsgang Gesundheit im Kanton Bern wurde im Hinblick auf das Schuljahr 2024/2025 angepasst. Nachfolgend finden Sie die neu geltenden Informationen und Dokumente:
Dauer und Ablauf
Der Bildungsgang Fachmaturität Gesundheit dauert ein Jahr und besteht aus folgenden Elementen:
- Einführungskurs von drei Wochen am BZ Pflege in Bern oder Thun
- Praktikum von mindestens 24 Wochen im Bereich der Gesundheit
- 5 zusätzliche Begleittage am BZ Pflege während der Praktikumszeit
- Fachmaturitätsprüfungen, bestehend aus einer schriftlichen Fachmaturitätsarbeit, deren mündlicher Präsentation mit Prüfungsgespräch
Der Ablauf des Fachmaturitätsbildungsgangs erfolgt gemäss dem Ablaufplan. Die Termine und Abläufe sind verbindlich:
Zielpublikum
Die Fachmaturität Gesundheit richtet sich an FMS-Absolventinnen und -Absolventen, die den direkten Weg an die Fachhochschulen im Gesundheitsbereich suchen. Es gibt aber auch die Möglichkeit, nach Abschluss des Fachmittelschulbildungsgangs die Fachmaturität integriert in eine Ausbildung an einer Höheren Fachschule (HF) Gesundheit zu absolvieren:
Aufnahmebedingungen und Anmeldung
Die Fachmaturität wird direkt im Anschluss an den Fachmittelschulbildungsgang absolviert. Die Aufnahme in die Fachmaturität Gesundheit kann erfolgen, sofern folgende Bedingungen erfüllt sind:
- Fachmittelschulausweis im Berufsfeld Gesundheit
- Vertrag für den Besuch eines anerkannten Praktikums
Wer die Fachmittelschule in einem anderen Berufsfeld absolviert hat, muss Kompensationsleistungen absolvieren.
Die Schülerinnen und Schüler melden sich mittels Anmeldeformular bis am 15. Februar vor dem jeweiligen Ausbildungsstart an der Fachmittelschule an. Die Anmeldeformulare für die Fachmaturität können bei der gewünschten FMS bezogen werden.
Einführungskurs und Begleittage
Der obligatorische Einführungskurs findet am BZ Pflege jeweils in der Kalenderwoche 32 – 34 statt und bereitet die Schülerinnen und Schüler auf das Praktikum sowie auf das Verfassen der Fachmaturitätsarbeit vor. Thematisiert werden zum Beispiel im Bereich Pflegen und Betreuen die Aktivitäten des täglichen Lebens, oder Interprofessionalität und Kommunikation.
Die fünf obligatorischen Begleittage finden entsprechend dem kantonalen Ablaufplan an fix definierten Tagen ebenfalls am BZ Pflege statt. Sie sind als zusätzliche Tage zum Praktikum zu verstehen. Die Schülerinnen und Schüler reflektieren Situationen aus dem Praktikum, stellen fachliche Bezüge her und vertiefen ihr Fachwissen. Ausserdem werden sie bei der Themenfindung für die Fachmaturitätsarbeit unterstützt.
Praktikum
Während des Praktikums erleben die Kandidatinnen und Kandidaten den Arbeitsalltag des Berufsfelds Gesundheit und stehen in direktem Kontakt zu den Personen, die auf Unterstützung angewiesen sind. Die Praktikumssuche erfolgt durch die Kandidatin bzw. den Kandidaten über die Internetplattform der OdA Gesundheit Bern:
Die FMS entscheidet über die Genehmigung des Praktikumsplatzes. Der Praktikumsbetrieb bestimmt die Anstellungsbedingungen und die organisatorischen Abläufe des Praktikums. Das Praktikum wird mittels Qualifikationsbogen bewertet. Frühester Beginn des bewerteten Praktikums ist jeweils in der Kalenderwoche 35, da davor der Einführungskurs stattfindet. Um zu den Abschlussprüfungen zugelassen zu werden, muss das Praktikum mit «genügend» bewertet werden. Eine Fragestellung aus dem Praktikum wird in der Fachmaturitätsarbeit vertieft bearbeitet.
Merkblatt zur Fachmaturität für Anbieter von Praktika im Bereich Gesundheit und Soziale Arbeit (gültig ab August 2024)
Qualifikationsbogen zum Praktikum Fachmaturität Gesundheit oder Soziale Arbeit (gültig ab August 2024)
MBA-Vorgaben: Präzisierungen zu den Fachmaturitätsbildungsgängen Gesundheit und Soziale Arbeit
Abschlussprüfungen
Die Fachmaturitätsprüfung besteht aus einer schriftlichen Fachmaturitätsarbeit und deren mündlicher Präsentation mit Prüfungsgespräch.
Das Thema und die Leitfrage für die schriftliche Fachmaturitätsarbeit werden am Praktikumsplatz entwickelt und gemäss kantonalem Leitfaden verfasst. Die Arbeit wird von einer Lehrperson der zuständigen FMS begleitet, eine Beratung zu möglichen Themen findet an einem der Begleittage durch Expertinnen und Experten statt.
Die mündliche Präsentation der Fachmaturitätsarbeit und das Prüfungsgespräch werden von der betreuenden FMS-Lehrperson in Anwesenheit einer Expertin oder eines Experten aus dem entsprechenden Berufsfeld abgenommen und gemäss Leitfaden bewertet.
Die Durchführung der Abschlussprüfungen richtet sich nach den kantonalen Weisungen der Kantonalen Prüfungskommission Fachmittelschulen (KPFMS).
Leitfaden zur schriftlichen Fachmaturitätsarbeit und zur mündlichen Präsentation mit Prüfungsgespräch - Fachmaturität Gesundheit und Soziale Arbeit (gültig ab August 2024)
Weisungen für die Durchführung von Fachmaturitätsprüfungen Gesundheit und Soziale Arbeit (gültig für die Prüfungen ab 2025 )
Fachmaturitätszeugnis
Wer die Fachmaturitätsprüfungen besteht, erhält ein schweizerisch anerkanntes Fachmaturitätszeugnis Gesundheit.
Anschlussmöglichkeiten
Übertritt in die Fachhochschule
Die Fachmaturität ermöglicht den Zugang zum Studium an einer Fachhochschule, ohne dass zusätzlich ein Praktikum absolviert werden muss. Die Fachmaturität Gesundheit berechtigt zum Eintritt in die folgenden Bachelor-Studiengänge:
- Pflege
- Hebamme
- Physiotherapie
- Ergotherapie
- Ernährung und Diätetik
Hinweis: Für die Aufnahme an Fachhochschulen ist neben dem Fachmaturitätszeugnis in der Regel auch das Bestehen einer anspruchsvollen Eignungsabklärung erforderlich. Gewisse Studiengänge unterliegen zudem einer Zulassungsbeschränkung (z.B. Physiotherapie).
Berufsbeschreibungen
Möchten Sie mehr über diese Berufe erfahren? Auf der folgenden Seite finden Sie weitere Informationen dazu:
Passerelle Berufs- und Fachmaturität – universitäre Hochschulen
Fachmaturandinnen und Fachmaturanden, die den allgemeinen Zugang zu universitären Hochschulen anstreben, haben die Möglichkeit die Passerelle Berufs- und Fachmaturität – universitäre Hochschulen zu absolvieren:
Ausbildungsorte
Die Fachmaturität Gesundheit wird von allen Fachmittelschulen im Kanton Bern angeboten. In der Regel absolvieren die Schülerinnen und Schüler die Fachmaturität an derjenigen Schule, an welcher sie den Fachmittelschulabschluss erworben haben. Der Einführungskurs sowie die Begleittage finden zentral am BZ Pflege in Bern oder Thun statt.
Kosten
Personen mit stipendienrechtlichem Wohnsitz im Kanton Bern bezahlen kein Schulgeld für den Besuch des Fachmaturitätsbildungsgangs.
Dokumente Fachmaturität gültig bis Schuljahr 2023/2024
Ablaufplan Fachmaturitätsbildungsgang Gesundheit Weg 2 (gültig bis 2023/2024)
Qualifikationsbogen zum Praktikum Fachmaturität Gesundheit Weg 2 (gültig bis 2023/2024)
Leitfaden zur schriftlichen Arbeit und zur mündlichen Fachmaturitätsprüfung Gesundheit und Soziale Arbeit (gültig bis 2023/2024)
Weisungen für die Durchführung von Fachmaturitätsprüfungen Gesundheit und Soziale Arbeit (gültig bis 2023/2024)