Entlastung während der Ausbildung zur eidgenössisch diplomierten Berufsfachschullehrkraft für den berufskundlichen Unterricht

Lehrpersonen mit Lehrbefähigung Berufskunde im Nebenberuf, die über ein didaktisches Basismodul A oder eine gleichwertige Ausbildung verfügen, an einer Berufsfachschule berufskundlichen Unterricht (BKU) erteilen oder mit Blick auf solchen Unterricht angestellt werden und die sich für die hauptamtliche Lehrbefähigung qualifizieren wollen. 

• Artikel 49 Absatz 6 der Verordnung über die Anstellung der Lehrkräfte vom 28. März 2007 (LAV; BSG 430.250)
• Artikel 46 Absatz 2 der Verordnung über die Berufsbildung vom 19.11.2003 (BBV; SR 412.101)
• Rückzahlungsverpflichtung: Artikel 72a der Verordnung über die Anstellung der Lehrkräfte (LAV)
• Motion 022/2008 Möschler, Biel (SP-JUSO)
• MBA-Vorgabe

Folgende Kriterien müssen kumulativ von Seiten der Schule und von Seiten der Lehrperson erfüllt sein:

• Die Schulleitung weist nach, dass die Stelle während mindestens drei Wochen auf dem kantonalen Stellenportal elektronisch ausgeschrieben wurde und bis zum aktuellen Zeitpunkt der Gesuchstellung keine Lehrperson mit entsprechender Ausbildung gefunden werden konnte, welche die qualitativen Vorgaben der Schule erfüllt.
• Für Berufsgruppen, bei denen gemäss dem Fachkräftemangel Index Schweiz (Stellenmarkt-Monitor Schweiz, Soziologisches Institut Universität Zürich) ein deutlicher Fachkräftemangel besteht, kann auf eine Ausschreibung verzichtet werden.
• Die Lehrperson kann nachweisen, dass die Ausbildung mit einer Lohneinbusse verbunden ist.
• Die Lehrperson erfüllt die von der Hochschule geforderten Voraussetzungen und war im entsprechenden Berufsfeld mindestens 5 Jahre tätig.
• Die Lehrperson unterrichtet zum Zeitpunkt der Gesucheinreichung mindestens 5 Lektionen pro Woche (entspricht rund 20%, d.h. einem Arbeitstag)
• Die Lehrperson muss während des Studiums weiterhin mindestens 5 Lektionen an der Schule unterrichten. Das Anstellungspensum darf jedoch während der Ausbildung 80% einer Vollzeitanstellung nicht überschreiten.
• Die Lehrperson verpflichtet sich nach erfolgreichem Abschluss des Studiums während mindestens drei Jahren an einer Berufsfachschule im Kanton tätig zu sein.

1. Die Schulleitung reicht mit der Lehrkraft spätestens drei Monate vor Beginn des Studiums ein gemeinsames Gesuch auf dem dafür vorgesehenen Formular bei dem zuständigen Berufsschulinspektor resp. der Berufsschulinspektorin ein.
2. Die Schulleitung legt im Gesuch mit geeigneten Unterlagen (u.a. erfolglose Stellenausschreibung, Nachfolgeplanung, bisherige Unterrichtstätigkeit und Ausbildungen der Lehrkraft etc.) dar, dass die Kriterien von Seiten der Schule und der Lehrkraft erfüllt sind.
3. Die Schulleitung legt dem Gesuch den Nachweis der Lehrperson bei, dass diese aufgrund der Ausbildung eine Einkommenseinbusse erleiden wird.
4. Der zuständige Berufsschulinspektor resp. die Berufsschulinspektorin überprüft das Gesuch und leitet dieses der Abteilungsvorsteherin resp. dem Abteilungsvorsteher zum Entscheid weiter.
5. Falls dem Gesuch nicht entsprochen werden wird, erhalten die Schulleitung und die Lehrkraft rechtliches Gehör, um sich vor Eröffnung des Entscheides noch einmal zum Antrag zu äussern. Das MBA eröffnet der Lehrperson den Entscheid mit Verfügung und Rechtsmittelbelehrung. Die Schulleitung erhält eine Kopie.
6. Bei Bewilligung des Gesuchs werden der Schule zusätzliche Stellvertretungslektionen im Umfang von 456 Lektionen gutgeschrieben. Diese Lektionen werden im Lektionendetailblatt von der Schule zuhanden des Finanz- und Controllingprozesses separat ausgewiesen.