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10. Dezember 2021
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Medienmitteilung; Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion und Bildungs- und Kulturdirektion
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Coronavirus: Die Lage in Spitälern und Schulen, Booster, weitere Massnahmen

Auch in diesem Jahr stehen die Weihnachtstage wegen des Coronavirus unter herausfordernden Vorzeichen. In der Volksschule beginnen die Winterferien drei Tage früher; der letzte Schultag ist der Dienstag, 21. Dezember 2021. In den Spitälern nimmt die Belegung der Betten zu, sodass eine zentrale Bewirtschaftung der Intensivpflegebetten nötig wird. Die Booster-Impfungen kommen gut voran, die Testkapazitäten wurden ausgebaut.

Die Coronasituation im Kanton Bern ist ernst. Die Intensivpflegeplätze sind fast zu einem Drittel mit Covid-19-Patientinnen und -Patienten belegt. 85 Prozent der Personen, die intensive Pflege im Spital benötigen und beatmet werden müssen, sind nicht geimpft. Am Mittwoch waren insgesamt 225 Personen hospitalisiert, 49 mehr als vor einer Woche. 35 Patientinnen und Patienten lagen auf der Intensivstation, neun mehr als eine Woche zuvor. Davon mussten 28 beatmet werden (zwei mehr als in der Vorwoche). 24 Personen auf den Beatmungsplätzen sind nicht geimpft. Der Gesundheitsdirektor Pierre Alain Schnegg forderte an einem Point de presse in klaren Worten die Bevölkerung auf, sich impfen zu lassen. Dies sei der einzige wirksame Schutz gegen schwere Krankheitsverläufe. Zudem sei die von geimpften Personen ausgehende Ansteckungsgefahr wesentlich geringer. Schnegg betonte weiter, dass pro Intensivpflegeplatz, der für einen Covid-19-Fall bereitgestellt werden muss, mindestens 10 bis 15 andere schwere Fälle warten müssen. Dies sei ein zusätzlicher Grund, sich sofort impfen zu lassen.

Gesundheitswesen stark belastet

Durch die steigende Zahl von Hospitalisationen ist das Gesundheitswesen stark belastet. Die Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion (GSI) ist mit den Spitälern in ständigem Kontakt, um die nötigen Massnahmen zum richtigen Zeitpunkt umzusetzen. Zurzeit sind rund ein Drittel der Betten auf den Intensivpflegestationen (IPS) durch Covid-19-Patientinnen und –Patienten belegt. Die Spitäler haben von sich aus damit begonnen, weitere Kapazitäten zu schaffen. Sei dies durch die Umlagerung von Aktivitäten innerhalb des Spitals oder durch Anpassungen im Operationsplan und bei der Durchführung von Eingriffen. Mit den Spitälern wurde bereits eine zentrale Koordination der IPS-Betten besprochen. Das Inselspital hat diese Drehscheibenfunktion nun übernommen.

Booster-Impfungen kommen gut voran

Im Kanton Bern sind seit 15. November 2021 bereits rund 140 000 Personen durch eine Auffrischungsimpfung zusätzlich geschützt. Rund 300 000 Personen sind zurzeit für die Booster-Impfung frei gegeben. Von den noch nicht geimpften Personen haben sich über 80 000 einen Termin reserviert. Für alle anderen stehen noch rund 120 000 Termine in den Monaten Dezember, Januar und Februar zur Verfügung. Der Kanton Bern boostert rund 50 000 Personen pro Woche (Tendenz steigend) und impft dadurch mehr Menschen als der Durchschnitt der Schweizer Kantone. Die Vorbereitungen für eine eventuelle Impfung von Kindern ab 5 Jahren sind in vollem Gang. Es zeichnet sich ab, dass diese Impfungen in speziell dafür eingerichteten Zonen der drei grossen Impfzentren in Bern, Biel-Bienne und Thun sowie bei den teilnehmenden Kinderärzten stattfinden werden, wenn die nötigen Zulassungen und Empfehlungen vorliegen.

Im Kanton Bern sind mittlerweile rund 715 000 Personen vollständig geimpft. Dies entspricht 74,5 Prozent aller Personen über 12 Jahre. Der Kanton ruft alle noch nicht geimpften Personen auf, sich impfen zu lassen, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen und um die schweren Fälle in den Spitälern so tief wie möglich zu halten. Eine Überlastung der Spitalkapazitäten würde strengere Massnahmen nach sich ziehen, die sich auf das Leben der gesamten Bevölkerung, ob geimpft oder ungeimpft, auswirken würden.

Neue Virusvariante

Die neue Virusvariante, Omikron, breitet sich aus. Bereits sind rund 3,6 Prozent aller positiven Fälle in der Schweiz auf diese neue Variante zurückzuführen. Im Kanton Bern gibt es erste Fälle, die Personen betreffen, die sich nicht im Ausland aufgehalten haben und die keine direkte Exposition mit bekannten Fällen gehabt haben. Es gibt zurzeit noch zu wenige klare Aussagen über die Eigenarten dieser Virenvariante, so dass als einzige Möglichkeit das Virus einzudämmen die bekannten Hygienemassnahmen, Maskentragen, regelmässiges Lüften und Abstand halten angewandt werden müssen. Im Rahmen der Eindämmungsstrategie kann der Kantonsärztliche Dienst auch für geimpfte und genesene Personen eine Quarantäne anordnen.

Testkapazitäten wurden erhöht

Die Testkapazitäten des Kantons wurden in den vergangenen Wochen ständig erhöht. Zurzeit werden wöchentlich rund 59 000 PCR- und Schnelltests durchgeführt. Hinzu kommt eine nicht bekannte Anzahl Schnelltests, die nicht der Meldepflicht unterliegen und deshalb nicht erfasst werden. Damit ist das Testvolumen derzeit etwa zwei- bis dreimal höher als im Vorjahr in dieser Periode. Die GSI ruft die Bevölkerung dringlich auf, sich vor den Weihnachtsfeiertagen testen zu lassen, damit während der Festtage die Ansteckungsrate möglichst tief gehalten werden kann. Personen, die sich krank fühlen oder leichte Krankheitssymptome zeigen, sollen sich sofort testen lassen und bis zum Vorliegen der Resultate in Selbstisolation gehen.

Vorgezogene Winterferien in der Volksschule

Bereits im letzten Jahr standen die Weihnachtstage unter herausfordernden Vorzeichen. Und auch in diesem Jahr sind die Corona-Fallzahlen seit den Herbstferien angestiegen. Um die Infektionsketten zu unterbrechen und den Schulkindern, dem Schulpersonal und den Angehörigen eine möglichst sichere Weihnachtszeit zu gewährleisten, beginnen die Winterferien in der Volksschule bereits ab dem Mittwoch, 22. Dezember. Der letzte Schultag findet am Dienstag, 21. Dezember, statt, wie Bildungsdirektorin Christine Häsler am Point de presse ausführte. Das schulfreie Zeitfenster bis zu Weihnachten erhöht die Sicherheit für die Festtage, da vor dem 24. Dezember mehr Zeit bleibt für ein allfälliges Erkennen von Symptomen und Testdurchführungen – inklusive dem Erhalt der Testresultate. Für Eltern, die in den Tagen vor Weihnachten auf eine externe Betreuung angewiesen sind, wird ein Betreuungsangebot sichergestellt. Dieses wird durch die Schulen angeboten. Für die Schulen der Sekundarstufe II ändert sich bezüglich der Feriendaten nichts. Der Schulunterricht beginnt nach den Weihnachtsferien auf allen Stufen wie geplant am Montag, 10. Januar 2022.

Aktion zur Auffrischungsimpfung beim Schulpersonal

Die aktuellen Fallzahlen an den Schulen unterstreichen die Wirkung der Impfung (siehe Kasten). Deshalb findet vom 4. bis am 23. Januar eine Aktion für die Auffrischungsimpfung für das Schulpersonal statt. Die Bildungs- und Kulturdirektion möchte mit dem Angebot einen wichtigen Beitrag zur Gesundheit der Mitarbeitenden der Schulen leisten. Seit bald zwei Jahren stellen sie unter herausfordernden Umständen die Aufrechterhaltung des Schulbetriebs sicher. Das Ziel ist, dass so viele Mitarbeitende der Schulen wie möglich die Auffrischungsimpfung vornehmen.

Die gemeldeten Fallzahlen der Schulen

Die Fallzahlen bei Schülerinnen und Schülern an der Volksschule steigen seit den Herbstferien an. In der vergangenen Kalenderwoche 48 sind von den Schulen 685 positive Fälle bei Schülerinnen und Schülern gemeldet worden. Zum Vergleich: Zum Höhepunkt der zweiten Welle im Winter 2021 waren dies 191 Schülerinnen und Schüler in einer Woche. Bei den Lehrpersonen entwickeln sich die Fallzahlen deutlich weniger stark. Während bei der zweiten Welle im Winter 2021 bis zu 135 Lehrpersonen pro Woche mit einem positiven Testresultat gemeldet worden sind, waren es in der vergangenen Woche 57 Lehrpersonen. An Gymnasien und Berufsfachschulen sind in der aktuellen Woche 20 Lehrpersonen als positiv getestet gemeldet worden. Die verhältnismässig tiefen Zahlen bei den Lehrpersonen verdeutlichen die Wirkung der Impfung. Mit aktuell 248 positiv gemeldeten Fällen steigen die Zahlen bei Lernenden und Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe II ebenfalls auf tieferem Niveau als bei der zweiten Welle im Winter 2021: Damals waren bis zu 350 Fälle pro Woche gemeldet worden.

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