Die schweren Autounfälle im Mont Blanc- und Gotthardtunnel wirken sich auf den Autobahnbau im Seeland aus. Während des Optimierungsprozesses für den Westast der A5 Biel-Bienne hat sich gezeigt, dass das Generelle Projekt für diesen Abschnitt, das 1999 vom Bundesrat bewilligt wurde, den heutigen technischen Vorschriften nicht mehr genügt. Die als Folge der Grossunfälle verschärften Sicherheitsbestimmungen haben für die A5 beim Anschluss Bienne Centre einschneidende Folgen. Nicht zuletzt die gestiegenen Anforderungen an die Lüftung bedeuten, dass die Autobahn im Stadtzentrumüber eine Strecke von mehreren Hundert Metern in einem offenen Einschnitt verlaufen muss.
Während eines fünfjährigen Optimierungsprozesses hat das Tiefbauamt des Kantons Bern (TBA), gemeinsam mit Vertretern der Städte Biel und Nidau und dem Bundesamt für Strassen (ASTRA), die Anforderungen an das Projekt definiert. Zudem wurden der Baugrund und die Grundwasserverhältnisse in Biel untersucht. Mit diesen Erkenntnissen hat das TBA realisierbare Lösungen im Abschnitt Bienne Centre erarbeitet. Es haben sich dabei drei gute Varianten herauskristallisiert, zu denen sich die betroffenen Gemeinden nunäussern können. Bis Ende Jahr will der Kanton zusammen mit dem ASTRA entscheiden, welcher dieser Vorschläge zum Ausführungsprojekt weiter entwickelt wird. In ihren Auswirkungen auf Verkehr, Siedlung und Umwelt unterscheiden sich die Varianten nicht grundsätzlich. Alle sind jedoch deutlich teurer als das genehmigte Generelle Projekt.
Fazit des Vergleichs der insgesamt sechs beurteilten Varianten: Der Anschluss Bienne Centre entlastet die Stadt wirksam vom Verkehr und lässt sich bautechnisch realisieren. Doch der Autobahnanschluss im Stadtzentrum hat notgedrungen auch negative Auswirkungen zur Folge: Der offene Abschnitt im Bereich Salzhaus erfordert bauliche Massnahmen, um Lärmemissionen einzugrenzen. Auch muss die A5 städtebaulich verträglich gestaltet werden.
Für den Zubringer rechtes Bielerseeufer, der den Verkehrüber Nidau auf den Westast der A5 Biel-Bienne führt, ist nur eine von drei untersuchten Varianten realisierbar. Sie sieht einen Tunnel unter der Zihl vor.
Öffentliche Planauflage für den Vingelztunnel
Im Bereich Vingelz ist die Planung für das Generelle Projekt abgeschlossen. Es wird ab 6. September im Rahmen eines Mitwirkungsverfahrensöffentlich aufgelegt. Jedermann kann zuhanden der Gemeinde Stellung zum Projekt nehmen. Formelle Einsprachen sind jedoch erst in der nächsten Projektstufe möglich. Nach der Mitwirkung wird das Vorhaben für den 2,3 Kilometer langen zweispurigen Tunnel dem Bundesrat zur Genehmigung vorgelegt.
Mediendokumentation
- Referat Regierungsrätin Barbara Egger-Jenzer (PDF 20 KB)
- Folienreferate Jean-Pierre Zürcher und Stefan Graf (PDF 696 KB)
Projektoptimierung Bienne Centre - Faktenblatt zum Westast der A5 Biel-Bienne (PDF 24 KB)