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Vorbildlicher Lehrbetrieb – «Wir verstehen die Ausbildung als Investition in die Zukunft»

Das Wohn- und Pflegeheim Utzigen ist eine Adresse für gepflegtes Wohnen im Alter. Die Institution engagiert sich stark in der Berufsbildung und bietet eine Vielzahl von Berufslehren an. Im Gespräch mit Doreen Brunner, Leiterin Bildung.

Doreen Brunner (in Blau) mit den Lernenden (von links) Rosette Brüschweiler (Fachfrau Betreuung), Gian Gaillard (Kaufmann), Swetlana Galli (Fachfrau Gesundheit), Zahra Amiri (Assistentin Gesundheit und Soziales). Bild: Peter Brand

       

Peter Brand

Frau Brunner, 160 Mitarbeitende sorgen im Wohn- und Pflegeheim Utzigen für das Wohl der 230 Bewohnerinnen und Bewohner. Welche Berufsleute sind konkret im Einsatz?
Eine ganze Palette: angefangen bei der Geschäftsleitung, über das Pflegefachpersonal, bis hin zur Ärzteschaft, den Fachleuten aus Sozialdienst, Aktivierung, Sozialpädagogik und Apotheke. Dann aber auch den Fachleuten aus Hotellerie, Küche, Reinigung, Wäscherei, Technik, Haustechnik, Schreinerei, Garten, Human Relations, Buchhaltung, IT, Seelsorge, Physiotherapie sowie Haar- und Fusspflege.

Ihr Betrieb engagiert sich stark in der Berufsbildung. Warum?
Wir verstehen die Ausbildung als Investition in die Zukunft. Die Langzeitpflege braucht dringend Nachwuchs. Menschen in ihrer letzten Lebensphase zu begleiten, ist sehr sinnstiftend und kann in vielen verschiedenen Berufen erlebt werden. Das Schöne ist, dass man die Menschen in der Regel über einen längeren Zeitraum hinweg begleitet. Das kann gerade für junge Menschen attraktiv sein. Sie lernen die ältere Generation kennen und schätzen.

Wie viele Lernende bilden Sie zurzeit aus – und in welchen Berufen?
Zurzeit sind es 28 Lernende und Studierende. Konkret bilden wir aus: Fachleute Betriebsunterhalt EFZ, Köche/Köchinnen EFZ, Kaufleute EFZ, Fachleute Gesundheit EFZ, Assistentinnen und Assistenten Gesundheit und Soziales EBA, Fachpersonen Betreuung Fachrichtung Menschen mit Beeinträchtigung EFZ, Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen HF, Pflegefachleute HF sowie Pflegehelferinnen und Pflegehelfer SRK. Zudem bieten wir Vorlehr- und Praktikumsstellen an.

Was ist Ihnen wichtig bei der Ausbildung der Lernenden?
Es braucht alle, um Lernende optimal auszubilden. Es ist eine absolute Teamarbeit. Gute Fachleute sind die Grundlage, um das aktuelle Fachwissen stufengerecht und in angepassten Lernsettings weiterzugeben. Darüber hinaus haben alle Mitarbeitenden Kompetenzen, die sie mit den Lernenden einüben können. Alle sollten in ihrem Bereich Vorbild sein, sei es fachlich als auch sozial.

Ziel des Wohn- und Pflegeheims Utzigen ist es, seinen Bewohnerinnen und Bewohnern qualitativ hochstehende Pflege anzubieten. Das stellt hohe Anforderungen an die Lernenden. Wie stellen Sie sicher, dass sie diese erfüllen können und mit Freude im Beruf arbeiten?
Wichtig ist auch hier die Vorbildfunktion der Berufsbildenden. Die Jungen sollen das Feuer für die Menschen und die Pflege spüren. Es ist sehr schön, den Lernenden diese Haltung im Arbeitsalltag von Anfang an weiterzugeben. Sie sollen das jeden Tag erleben können, sei es bei der Morgentoilette, bei der Begleitung zum Frühstück oder bei der Strukturierung des Tages. Mit Lernbegleitungen, Lernarbeitsgruppen, Lernwerkstattunterricht und interdisziplinären Einsätzen verfügen die Lernenden über ein klar strukturiertes System für jedes Semester.

Welche sind für Sie die wichtigsten Eigenschaften, die Lernende mitbringen sollten, um in der Langzeitpflege zu arbeiten?
Sie müssen Menschen mögen, insbesondere Menschen im Alter. Zudem legen wir Wert auf bewährte Tugenden wie Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit. Die Einstellung muss stimmen. Das Fachwissen lässt sich erarbeiten. Die Lernenden übernehmen von Anfang an kleinere Aufgaben, indem sie beispielsweise ein Gespräch führen, Interesse für die Bewohnenden zeigen, hauswirtschaftlich tätig sind oder Botengänge erledigen und dafür die Verantwortung tragen.

Inwiefern achten Sie bereits bei der Selektion der Lernenden auf diese Merkmale?
Der Prozess ist definiert. Im persönlichen Kontakt an den Einblickstagen und bei Gesprächen vor Ort zeigt sich, ob jemand in die Langzeitpflege passt. Bei der Selektion versuchen wir abzuschätzen, über welche Ressourcen die Kandidatinnen und Kandidaten verfügen, sodass sie auch in der Lage sein werden, schwere Situationen zu bewältigen.

Der Betrieb

Das Wohn- und Pflegeheim Utzigen ist ein Kompetenzzentrum für Langzeitpflege sowie ein wichtiger regionaler Anbieter von Wohnlösungen für erwachsene Menschen mit Beeinträchtigungen.
www.schlossutzigen.ch

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