Am 13. und 14. September 2024 öffnen rund 30 Oberaargauer Produktionsbetriebe ihre Türen für Interessierte. Was bietet dieses neue Eventformat? Was genau gibt es zu sehen? Im Gespräch mit Philipp Buser, Vorstandsmitglied der Initiative Treffpunkt Werk.
Peter Brand
Herr Buser, Sie sind Mitorganisator von Treffpunkt Werk. Was ist die Idee dieses Anlasses?
Der Name sagt es: Wir wollen die Besucherinnen und Besucher in die Produktionshallen unserer Region bringen. Sie sollen hautnah miterleben, wie Produkte hergestellt werden – unabhängig davon, ob diese für lokale Endkunden oder für den weltweiten Export hergestellt werden. Wir wollen der breiten Bevölkerung die Innovationskraft der Oberaargauer Betriebe zeigen. Bei diesen Einblicken können potenzielle Mitarbeitende oder angehende Lernende zudem Kontakte zu Arbeitgebenden knüpfen. Gerade die Jungen sollen sehen, was sie quasi vor ihrer Haustüre lernen können.
Es ist die erste Durchführung dieser Art. In welchem Zusammenhang ist diese Idee entstanden?
Wir haben das Rad nicht neu erfunden. Es gibt ähnliche Formate bereits in anderen Regionen der Schweiz. Bei uns war es so, dass zwei Personen aus unserem Vorstand die Idee entwickelten. Sie wollten etwas für die Bevölkerung tun und unterschiedliche Akteure zusammenbringen. Die Idee kam zum Fliegen, weil die Neue Regionalpolitik NRP, das Förderprogramm von Bund und Kantonen, diese Initiative unterstützte. Wir sind als Verein organisiert.
Die Palette der Betriebe, die sich präsentieren, ist recht breit. Welche Branchen sind vertreten?
Es machen Produktionsbetriebe aus den Bereichen Metall, Holz, Lebensmittel, Druck, Bau und Textil mit. Das Angebot reicht vom klassischen Traditionshandwerk bis zu modernsten Technologien. Wir wollen bewusst die ganze Vielfalt zeigen.
An wen richten sich die Einblicke?
Alle sind willkommen. Wir wollen bewusst ein breites Publikum ansprechen. Die Bevölkerung soll sich von der Qualität der hiesigen Firmen überzeugen können. Das sind spannende Einblicke in innovative Betriebe. Daher sind insbesondere auch junge Menschen angesprochen, die auf der Suche nach ihrem Lehrberuf sind. Um etwas gegen den aktuellen Fachkräftemangel zu tun, haben wir auf unserer Homepage auch offene Stellen der teilnehmenden Firmen aufgeschaltet.
Was genau gibt es bei diesen Rundgängen zu sehen? Können die Jugendlichen beispielsweise selbst aktiv werden?
Das ist sehr unterschiedlich. Das jeweilige Programm wird von den Firmen gestaltet. Sie bieten unter anderem selbstständige Einblicke, geführte Rundgänge, Präsentationen von Lernenden oder Attraktionen wie Käsen, Eintopfen, Degustieren von Pommes, Schweissen oder Testen eines Simulators an. An mehreren Orten werden die Besuchenden direkt involviert und können selbst etwas ausprobieren.
Kommen die Schülerinnen und Schüler klassenweise. Oder kommen sie selbstständig, allenfalls mit den Eltern?
Am Freitag organisieren wir Bustouren für etwas mehr als 300 Schülerinnen und Schüler. An beiden Tagen besteht aber auch die Möglichkeit, die Firmen auf eigene Faust zu erkunden. Wir empfehlen den Besuch mit Freunden, Familie oder Arbeitskolleginnen und Arbeitskollegen.
Treffpunkt Werk ist ein dezentraler Anlass. Bieten Sie einen Transportdienst an?
Bei der ersten Durchführung setzen wir auf den Individualverkehr, denn das gesamte Oberaargau ist weitläufig und ein entsprechender Busbetrieb wäre mit hohen Kosten verbunden. Wir wünschen uns, dass auch Besuchende mit dem Velo anreisen werden. Das ist gut machbar. Auf der Homepage haben wir sogar ein paar Routen-Vorschläge hinterlegt.
Wie lange dauern die Rundgänge? Was kosten sie?
Die geführten Rundgänge dauern 30 bis 60 Minuten. Die selbstständigen Einblicke können in kürzerer oder längerer Zeit absolviert werden. Treffpunkt Werk dauert zwei Tage, sodass es möglich ist, mehrere, aber wohl nicht alle Betriebe zu besichtigen. Der Eventbesuch ist kostenlos. Vielerorts ist für Verpflegung gesorgt, die meistens kostenpflichtig ist.
Was müssen Interessierte im Vorfeld sonst noch wissen?
Ein Blick ins Programm ist hilfreich. Es lohnt sich, sich vorgängig über das Angebot zu informieren und die eigene Tour zusammenzustellen. Auf der Homepage lässt sich das Angebot nach verschiedenen Kriterien filtern. So lässt sich der Besuch planen.
Die Homepage
Der «Einsteiger» ist eine Dienstleistung der Espace Media Groupe (Publikationsplattform) und des Mittelschul- und Berufsbildungsamts des Kantons Bern (redaktionelle Verantwortung). Er ist eine Informationsplattform zur Berufs- und Mittelschulbildung.
Jeden Samstag erscheint im Stellen-Markt der Tageszeitungen Berner Zeitung BZ, Der Bund, Berner Oberländer, Thuner Tagblatt, Bieler Tagblatt und Langenthaler Tagblatt ein Artikel zu einem aktuellen Thema.
Unterstützt wird der «Einsteiger» durch folgende Partner:
Hinweis
Lob, Kritik, Anregungen
Bitte nutzen Sie die Möglichkeit per E-Mail uns Lob, Kritik oder Anregungen zum Einsteiger zu schicken.