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Solarinstallateur/-in EFZ «Mit jeder Arbeitsstunde leiste ich einen Beitrag zur Energiewende»

Martin Schär und Olesya Ivanova von Solarmaa Biel freuen sich darauf, Solarinstallateurinnen und -installateure auszubilden.

Die Solarbranche boomt, qualifizierte Arbeitskräfte sind gesucht. Mit zwei neuen Berufslehren tritt die Solarbranche dem Fachkräftemangel entgegen. Die ersten Lernenden starten im Sommer 2024. Die Solarmaa GmbH in Biel wird zum ersten Mal eine Lernende ausbilden. Im Gespräch: Inhaber und Geschäftsführer Martin Schär.

       

Rolf Marti

Ihr Unternehmen beschäftigt acht Mitarbeitende. Wie viele könnten Sie gebrauchen?
So viele wie möglich … (lacht). Der Markt für Solartechnologie boomt, wir könnten also sicher einig mehr gebrauchen.

Der Fachkräftemangel sorgt für Engpässe bei der Energiewende. Lösen die zwei neuen Berufe «Solarinstallateur/-in EFZ» und «Solarmonteur/-in EBA» das Problem?
Nein. Vielleicht verschärft sich der Fachkräftemangel dank der neuen Lehren nicht weiter. Wenn sich der Markt aber so wie in den letzten Jahren entwickelt, werden wir Fachkräfte aus dem Ausland benötigen.

Was machen Solarinstallateurinnen und -installateure EFZ?
Sie installieren Solaranlagen – auf Dächern, auf Balkonen und an Fassaden. In der Regel werden Photovoltaikanlagen zur Erzeugung von Strom installiert, seltener auch thermische Anlagen für die Gewinnung von Warmwasser. Je nachdem, ob ein Betrieb Anlagen aufs Dach montiert bzw. diese ins Dach oder in die Fassade integriert, gestaltet sich die Arbeit etwas anders. So oder so benötigen Solarfachleute umfangreiches Wissen in den Bereichen Elektrizität, Gebäudehülle, Heizung und Wasser.

Und was machen Solarmonteurinnen und -monteure EBA?
Die zweijährige EBA-Grundbildung ist weniger anspruchsvoll als die dreijährige EFZ-Grundbildung. Entsprechend arbeiten Solarmonteurinnen und -monteure bei der Installation von Solaranlagen mehrheitlich nach Anleitung einer Fachperson.

Welche Voraussetzungen sollte jemand mitbringen, um in einen Solarberuf einzusteigen?
Man sollte gerne im Freien arbeiten, keine Höhenangst haben und sich für Technik sowie für Umweltfragen interessieren. Zudem sollte man gesundheitlich robust und sportlich sein. Wer diese Eigenschaften mitbringt, findet in der Solarbranche eine spannende und vielfältige Tätigkeit.

Was gefällt Ihnen persönlich an der Arbeit?
Mit jeder Arbeitsstunde leiste ich einen Beitrag zur Energiewende und damit gegen den Klimawandel. Besonders schön finde ich, dass wir von unseren Kundinnen und Kunden enorm viel Wertschätzung erfahren. Die Solaranlage gibt ihnen ein gutes Gefühl – und das lassen sie uns spüren.

Ihr Betrieb bildet ab Sommer erstmals eine Lernende aus. Weshalb?
Weil ich gerne mit Jugendlichen arbeite und wir als Unternehmen unseren Beitrag gegen den Fachkräftemangel leisten wollen. Es wäre schön, wenn mehr Unternehmen unserer Branche dies auch tun würden. Und selbstverständlich hätte ich nichts dagegen, wenn Lernende nach der Ausbildung in unserem Unternehmen bleiben würde …

War es schwierig, eine passende Person für den neuen Beruf zu finden?
Wir hatten sieben Schnupperlernende – ohne gross Werbung zu machen. Unter ihnen gab es mehrere geeignete Kandidatinnen und Kandidaten. Das Interesse der Jugendlichen an den neuen Berufen ist offensichtlich gross. Wir haben uns für eine Frau entschieden, die bereits 18 Jahre alt ist – also etwas mehr Lebenserfahrung mitbringt. Für einen Betrieb, der zum ersten Mal ausbildet, ist das sicherlich von Vorteil.

Wie bereiten Sie sich auf die Herausforderung vor, Lernende auszubilden?
Ich habe meine Unterlagen zum Berufsbildnerkurs hervorgeholt und gemerkt, dass das meiste veraltet ist. Also habe ich mich in die neuen Dokumente eingearbeitet. Der Aufwand dafür hat sich in einem vertretbaren Rahmen bewegt. Jetzt freue ich mich zusammen mit meinem Team darauf, einen jungen Menschen auf dem Weg ins Berufsleben zu begleiten.

Werden Sie künftig mehr als eine Lehrstelle anbieten?
Ich kann mir vorstellen, pro Jahr eine Lernende bzw. einen Lernenden auszubilden. Für das nächste Jahr haben wir die Lehrstelle jedenfalls schon ausgeschrieben.

Neue Lehrberufe der Solarbranche

Ab Sommer 2024 bietet die Solarbranche zwei neue Lehrberufe an: Solarinstallateur/-in EFZ (3 Jahre) und Solarmonteur/-in EBA (2 Jahre). Beide beruflichen Grundbildungen ermöglichen den Einstieg in die Solarbranche. Wer in einer verwandten Branche eine EFZ-Lehre abgeschlossen hat oder über eine Maturität verfügt, kann die Ausbildung «Solarinstallateur/-in EFZ» verkürzt absolvieren (2 Jahre).

Alle Informationen rund um die Solarberufe sowie Links zu Lehrbetrieben unter www.solarlehre.ch.

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