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Rendez-vous Job — «Wir wollen aufzeigen, wie faszinierend handwerkliche Berufe sind»

Zum vierten Mal öffnen 25 Zentren für überbetriebiche Kurse* ihre Türen für Schulklassen und Familien. «Rendez-vous Job» findet vom 7. bis 9. März 2024 statt. Was es zu entdecken gibt, erklärt Oswald Bugmann. Er ist Geschäftsleiter des Bildungszentrums der Elektrobranche.

Die Lichtschaltanlage funktioniert, der Stolz ist unverkennbar: Bei «Rendez-vous Job» können die Schülerinnen und Schüler selber Hand anlegen. Bild: zvg.

       

Rolf Marti

Was ist das Ziel von «Rendez-vous Job»?
Wir wollen aufzeigen, wie faszinierend und spannend handwerkliche Berufe sind und welche Entwicklungsperspektiven sie bieten. Dabei steht das Erlebnis im Vordergrund. In allen beteiligten Zentren für überbetriebliche Kurse (üK) können die Schülerinnen und Schüler selber Hand anlegen – also etwas herstellen oder konstruieren.

In der Regel startet die Berufswahl ab der 8. Klasse. «Rendez-vous Job» richtet sich an Schülerinnen und Schüler der 5. bis 7. Klasse. Weshalb?
Die meisten Jugendlichen schränken ihr Berufswahlspektrum früh ein. Bei «Rendez-vous Job» lernen sie Berufe kennen, die sie sonst nicht in Betracht ziehen würden, die aber unter Umständen gut zu ihren Stärken und Neigungen passen.

Welche Berufe gibt es zu entdecken?
Es beteiligen sich insgesamt 16 Branchen, welche in über 60 handwerklichen Berufen ausbilden – von A wie Automobil-Mechatronikerin von Z bis Zimmermann. Eine Stärke der Aktion ist, dass so viele Branchen gemeinsam für handwerkliche Berufe einstehen.

Die beiden ersten Aktionstage richten sich an Schulklassen. Was erleben Schülerinnen und Schüler beispielsweise im Bildungszentrum der Elektrobranche?
Nach der Begrüssung geht es direkt zur Sache. Die Schülerinnen und Schüler erhalten die Aufgabe, eine einfache Lichtschaltanlage zu installieren. Es gibt eine kurze Anleitung, dann gehen sie einzeln in eine Box, wo sie den Schalter und den Lichtkörper montieren, die Leitungen verlegen und die Anschlüsse verdrahten. Begleitet werden sie von Fachpersonen und Lernenden. Dass auch Lernende vor Ort sind, ist wichtig. Mit ihnen kommen die Schülerinnen und Schüler leicht ins Gespräch. Da springt der Funke … (lacht).

Wie reagieren die Schülerinnen und Schüler auf diese Arbeit?
Sie sind voller Elan bei der Sache. Ist die Lichtanlage fertig montiert, sind sie stolz auf ihre Leistung.

Wie lange dauert der Einblick in einen Beruf?
Die Schülerinnen und Schüler können pro Tag zwei Zentren besuchen und mehrere Berufe entdecken. Bei uns erhalten sie zum Beispiel Einblick in drei Berufe der Elektrobranche. Die Schulen entscheiden, ob sie ihre Klassen für einen oder für zwei Tage anmelden.

Am Samstag sind Familien eingeladen. Wird ihnen dasselbe Programm geboten?
Einige Zentren bieten ein alternatives Programm an, beispielsweise einen Postenlauf. Bei uns – der Elektrobranche – wechselt das Programm nicht. Die Kinder arbeiten in den Boxen, die Eltern schauen zu oder diskutieren mit unseren Berufsleuten. Viele Eltern sind überrascht, wie anspruchsvoll unsere Berufe sind. Und: Sie staunen, wie sich ihre Kinder für Technik begeistern lassen. «Rendez-vous Job» ist also auch eine ideale Plattform, um bei Eltern und Lehrpersonen Vorurteile abzubauen.

Die Aktion findet zum vierten Mal statt. Welche Resonanz löst sie aus?
Am Donnerstag und am Freitag sind wir immer ausgebucht, am Samstag sehr gut besucht. Die Familien müssen sich nicht anmelden. Sie können einfach vorbeikommen und sich inspirieren lassen. Das gilt für alle Zentren.

Gewinnen Sie dank «Rendez-vous Job» mehr junge Menschen für handwerkliche Berufe?
Für mich ist es eines der besten Nachwuchsförderungsprojekte. Klar: Wir können den Erfolg nicht direkt messen, da die Schülerinnen und Schüler erst in der 5. und der 6. Klasse sind und die Berufswahl noch ansteht. Aber wir erweitern ihr Berufswahlspektrum und sensibilisieren ihr Umfeld für unsere Berufe. Und wir hatten schon Lernende in unserem Bildungszentrum, die sagten, sie hätten ihren Beruf bei «Rendez-vous Job» entdeckt.

*) Ein Teil der beruflichen Grundbildung erfolgt in überbetrieblichen Kurszentren. Die überbetrieblichen Kurse ergänzen die praktische Bildung im Lehrbetrieb.

Der Samstag gehört den Familien

Am Samstag, 9. März 2023, öffnen die Zentren für überbetriebliche Kurse ihre Türen für Familien (9 bis 16 Uhr). Zu entdecken gibt es rund 50 handwerkliche Berufe aus den Branchen Automobil, Bäckerei-Confiserie, Bau- und Bau-Nebengewerbe, Elektrotechnik, Elektro- und Metallbau, Fleischwirtschaft, Gartenbau, Gastronomie, Gebäudetechnik, Holzbau, Logistik, Maschinenbau sowie Transport. Die Teilnahme ist gratis, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. «Rendez-vous Job» wird vom Gewerbeverband Berner KMU koordiniert und vom Kanton Bern unterstützt.
www.rendez-vous-job.ch

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