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MINT mobil — «Der Besuch im Zelt ist die Kirsche auf der Torte»

Das Mint mobil tourt wieder durch den Kanton Bern. Es besucht Schulen und präsentiert Kindern der 3. bis 6. Klasse in einem Forschungszelt zwölf Grossexperimente. Damit soll ihr Interesse für naturwissenschaftliche Fragen geweckt werden. Anna Sophie Beutler, Betreuungsperson MINT mobil, erläutert das Angebot näher.

Im Einsatz am Modell des Herzkreislaufs: Anna Sophie Beutler.

       

Peter Brand

Frau Beutler, das MINT mobil macht diese Woche in Sumiswald halt. Wie entwickelt sich Ihr Einsatz hier?
Es läuft alles bestens. Gestern haben wir das Zelt aufgestellt, heute kommen die ersten Schulklassen zu uns. Bis Ende Woche werden insgesamt elf Klassen bei uns vorbeischauen. Die Kinder machen sehr gut mit und sind komplett versunken in die Projektwoche. Sie besuchen nicht nur unser Zelt, sondern arbeiten die ganze Woche über in der Klasse an einem MINT-Thema.

Sie sind mit einem ganzen Lastenzug voller Material und einem grossen Zelt unterwegs. Wie lange braucht es, bis alles steht?
Bis am neuen Ort alles an seinem Platz ist, dauert es rund sechs Stunden. Natürlich unterstützen mich beim Aufbau Helferinnen und Helfer. Die Zeltbauer der Firma Bieri und meistens Mitarbeitende der jeweiligen Gemeinde legen Hand mit an. Der eigentliche Aufbau geschieht am Montagvormittag. Anschliessend essen wir gemeinsam zu Mittag. Am Nachmittag nehme ich dann mit Yannick, unserem Zivildienstleitenden, den letzten Schliff im Zelt vor.

Hier bieten Sie den Kindern eine ganze Reihe von Posten an. Was erwartet sie?
Da gibt es beispielsweise die Reaktionswand, an der innerhalb von dreissig Sekunden möglichst viele aufleuchtende Knöpfe zu drücken sind. Auch an der Station «schnell geschaltet» geht es um Reaktionszeiten: Die Kinder müssen auf visuelle, akustische und taktile Impulse reagieren. Weiter können sie an einem Tretgenerator Velo fahrend Strom erzeugen. Ein Exponat ist das Modell eines Herzkreislaufs. Hier können die Kinder manuell Blut pumpen und dabei erfahren, was unser Herz täglich leistet. An einem weiteren Posten sind drei verschieden geformte Kugelbahnen angebracht. Die Kinder können rätseln, über welche Bahn die Kugel das Ziel am schnellsten erreicht.

Wie selbstständig dürfen sich die Kinder an den einzelnen Posten bewegen?
Die Selbstständigkeit ist das eigentliche Ziel. Wir stellen den Kindern zuerst die verschiedenen Posten vor, anschliessend können sie diese in der Kleingruppe erkunden. Sie sollen nach Herzenslust forschen und entdecken können und sich fragen, wie die Phänomene, die sie sehen, zustande kommen. Selbstverständlich sind wir da, wenn mal etwas schief läuft oder wenn die Kinder Fragen haben, die sie nicht selbst beantworten können. Aber grundsätzlich möchten wir, dass sie sich untereinander besprechen und nicht immer gleich die Erwachsenen brauchen. Sie sollen merken, dass sie ein Problem selbst angehen und lösen können.

Wie bereiten die Lehrpersonen das Thema mit ihren Klassen vor und nach?
Die Lehrpersonen, die uns buchen, absolvieren im Vorfeld eine dreistündige Weiterbildung. Dabei lernen sie die verschiedenen Thematiken kennen und machen sich vertraut mit unseren MINT-Boxen, die wir den Klassen abgeben. Jede Box besteht aus Experimentiermaterial, das eine vertiefte Auseinandersetzung mit einem bestimmten MINT-Thema erlaubt. Daran arbeiten die Kinder während der gesamten Woche. Der Besuch im Zelt ist dann die Kirsche auf der Torte.

Wie kommt das MINT mobil bei den Kindern an – gelingt es tatsächlich, Begeisterung für die MINT-Fächer auszulösen?
Auf jeden Fall. Unser Besuch ist jeweils bereits ein Thema, bevor wir überhaupt ins Dorf kommen. Die Kinder kommen mit viel Vorfreude, lassen sich begeistern und wollen gar nicht mehr aufhören. Sie können ausprobieren und in Bewegung sein. Gerade schwächere Kinder blühen bei unseren praktischen Aufgaben auf. Auch die Lehrpersonen schätzen unser Angebot. Sie können die Kinder anders als im Unterricht wahrnehmen.

Wie lange ist das MINT mobil noch unterwegs? Was müssen Schulen tun, damit es auch bei ihnen Halt macht?
Das MINT mobil tourt voraussichtlich bis im Schuljahr 2027/2028. Wer uns buchen will, kann dies über unsere Website tun. Es gibt dort einen Buchungskalender. Es ist immer gut, sich frühzeitig anzumelden, denn unser Angebot ist recht gefragt. Wichtig zu wissen: Der Schule entfallen keine Kosten. Sie muss einzig einen Starkstromanschluss zur Verfügung stellen. Zudem braucht es zwei, drei Personen, die beim Aufbau mithelfen.

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