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Interne Basisausbildung bei der SBB — «Ich kann nun vieles anwenden, was ich gelernt habe»

Stefanie Kreutner absolviert bei der SBB ein Praxisintegriertes Bachelorstudium (PiBS) zur Informatikerin FH. Soeben hat sie die Basisausbildung abgeschlossen. Diese erfolgt in Selbstlernmodulen. Im Gespräch erläutert die angehende Informatikerin das Angebot näher.

Fühlte sich in der Basisausbildung gut betreut: Stefanie Kreutner.

       

Peter Brand

Frau Kreutner, was genau muss man sich unter Ihrem Studium vorstellen?
Es eignet sich vor allem für Maturandinnen und Maturanden sowie Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger, die keine Ausbildung in der Informatik absolviert haben. Im ersten Ausbildungsjahr, der Basisausbildung, eignet man sich in einem Unternehmen die Grundlagen dieses Fachgebietes an. Parallel dazu läuft bereits das Studium an der Fachhochschule.

Was hatten Sie vor Ihrem Studium gemacht?
Ich komme aus Österreich und hatte dort eine Erstausbildung im Bereich Grafikdesign abgeschlossen. Das entspricht in der Schweiz einer Lehre als Mediamatikerin. Nachdem ich die Berufsmaturität absolviert hatte, kam ich in die Schweiz und begann bei der SBB das praxisorientierte Bachelorstudium.

Vor einem Monat haben Sie die Basisausbildung bei der SBB abgeschlossen. Diese wird mit Selbstlernmodulen auf der Plattform IT-Ninja absolviert. Was beinhaltet sie?
Auf dieser Plattform sind alle Module hinterlegt, die es durchzuarbeiten gilt. Zu Beginn richteten wir unseren Laptop mit allem Nötigen ein und befassten uns schon bald einmal mit der Backend-Entwicklung. Sie beinhaltet alles, was im Hintergrund einer Anwendung läuft und sie zum Funktionieren bringt. Wir eigneten uns die Grundbausteine der Programmiersprache Java an und setzten kleine Aufgaben um. Später ging es in die Frontend-Entwicklung. Sie konzentriert sich auf die Aspekte, die die Nutzenden in einer Anwendung sehen können.

Die Lerninhalte müssen selbst erarbeitet werden. Wie funktioniert das?
Die Module sind gut unterteilt und dokumentiert. Ich las immer zuerst die Dokumentation durch und eignete mir das entsprechende Fachwissen an, zum Beispiel die Programmiersprachen. Danach löste ich die dazugehörenden Aufgaben. Anschliessend setzte ich mich mit dem Coach zusammen und zeigte ihm, was ich gemacht hatte. Er stellte Fragen, um zu sehen, ob ich alles verstanden hatte. Bevor man zum nächsten Modul übergeht, was ungefähr alle zwei Wochen der Fall ist, findet in fast allen Modulen eine Endprüfung statt.

Wie haben Sie dieses Vorgehen erlebt?
Angesetzt ist die Basisausbildung auf ein Jahr. Ich habe acht Monate dafür gebraucht. Mit anderen Worten: Ich kam bestens zurecht. Es ist alles verständlich dokumentiert, der Austausch mit dem Coach ist hilfreich. Obwohl ich im Selbststudium arbeitete, fühlte ich mich gut betreut. Es war immer jemand da, der mir helfen konnte.

Die Basisausbildung vermittelt auch Selbst- und Sozialkompetenzen. Ein paar Stichworte dazu?
Zwischen den Modulen gab es immer wieder kleine Nebenmodule. Das waren meist ganztägige physische Workshops. Dort befassten wir uns mit Kommunikation, Auftrittskompetenz und Arbeitstechniken. Und wir lernten, wie wir in der SBB zusammenarbeiten und welche agilen Arbeitsformen das Unternehmen kennt.

Sie sind nun in der zweiten sogenannten Rotationsstelle. Was heisst das?
Die erste Rotationsstelle ist die Basisausbildung bei der Talent Factory. Die zweite ist der jetzige Einsatz in einem SBB Informatik-Team. Im aktuellen Team erhalten wir viele Daten, verarbeiten sie und geben sie anderen Teams weiter. Meine Aufgabe ist es mitzuhelfen, ein neues Backend zu schreiben. Ich bin hier gut aufgehoben und kann vieles anwenden, was ich in der Basisausbildung gelernt habe.

Die Basisausbildung bei der SBB

Sie besteht aus einer Vielzahl von Modulen. Die Lernenden und PiBS-Studierenden erwerben das nötige Wissen im Selbststudium. Sie lösen die zur Verfügung stehenden Übungen, besprechen das Fachliche mit den Praxisbildenden und schliessen die prüfungsrelevanten Module in einem Fachgespräch und einem Review ab. Die Auszubildenden absolvieren die Basisausbildung bei der Talent Factory der SBB, danach arbeiten sie in mehreren Rotationen bei unterschiedlichen Teams des Unternehmens.
https://labs.it-ninjas.ch

Das Studium

Ein praxisintegriertes Bachelorstudium (PiBS) ist ein alternativer Weg zur erforderlichen Praxiserfahrung, die gewisse Studiengänge an den Fachhochschulen vorschreiben. Es richtet sich an Absolventen und Absolventinnen einer eidgenössischen Maturität oder einer fachfremden Berufsmatura. Im Rahmen des vierjährigen Studiums verbringen sie 50 Prozent der Ausbildungszeit praxisnah in einem Unternehmen.
https://company.sbb.ch (> Jobs und Karriere > Ersteinstieg > Maturaabsolventinnen)
 

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