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ICT-Skills - «Ich bin sehr gespannt darauf, was mich in Lyon erwartet»

Besart Memeti arbeitet als Softwareentwickler bei der SBB. Seit Ende September ist er der neue Schweizermeister in der Disziplin IT-Software Solutions for Business und wird unser Land an den WorldSkills 2024 vertreten. Im Gespräch beleuchtet er seine Wettkämpfe näher.

Freut sich über seinen Schweizermeistertitel: Besart Memeti.

       

Peter Brand

Herr Memeti, was bedeutet Ihnen Ihr Schweizermeistertitel?
Mein gutes Abschneiden ist ein schöner Erfolg. Ich bin sehr froh, dass alles so gut aufgegangen ist. Ich nahm bereits letztes Jahr an den Wettkämpfen teil. Damals war ich noch im vierten Lehrjahr als Informatiker und belegte den 5. Rang. Nun bin ich glücklich, dass es im zweiten Anlauf perfekt funktioniert hat. Mit meinem ersten Rang habe ich ein wichtiges persönliches Ziel erreicht.

Was genau muss sich der Laie unter dieser Disziplin vorstellen?
In der Disziplin IT-Software Solutions for Business geht es darum, Desktop-Anwendungen zu entwickeln, die Unternehmen ermöglichen, bestimmte Prozesse in ihrem Betrieb zu digitalisieren. Es ist unsere Aufgabe ihnen smarte und praxistaugliche Lösungen anzubieten, die sie im Geschäftsalltag optimal unterstützen.

Was hatte Sie motiviert, überhaupt an Berufsmeisterschaften mitzumachen?
Mein Lehrbetrieb SBB machte mich auf diese Möglichkeit aufmerksam. Da ich Wettkämpfe liebe, wollte ich es einfach mal probieren. Es motivierte mich herauszufinden, wie es um meine Kompetenzen steht und wo ich im Vergleich zu anderen Lernenden stehe. Als es dann an den regionalen Vorausscheidungen so gut lief, wollte ich unbedingt den nächsten Schritt tun und an den Schweizermeisterschaften teilnehmen.

Diese Wettkämpfe fanden in Zürich statt. Welche Aufgaben hatten Sie zu bewältigen?
Wir mussten in der zur Verfügung stehenden Zeit eine Applikation für ein fiktives Pharmaunternehmen entwickeln, in dem alle Prozesse im Hinblick auf die einzelnen Produkte abgebildet und durchgespielt werden können. Zur Aufgabenstellung gehörte es, sowohl eine Administrator-Ansicht für die Gestaltung der Prozesse als auch eine Benutzer-Ansicht für die Anwendung der Prozesse zu erstellen. Zu diesem Zweck hatten wir eine entsprechende Diagrammsoftware aufzusetzen und mussten die vorhandenen Datensätze fachmännisch in die Datenbank importieren. Letztere ist der Grundstein, auf den man die Applikation setzt.

Lief alles plangemäss – oder gab es auch schwierige Momente?
Da es ein schwieriger und komplexer Auftrag mit zum Teil neuen Elementen war, konnte ich ihn nicht ganz zu Ende bringen. Aber ich denke, dass das niemandem gelungen ist. Ich versuchte, möglichst gut anzuwenden, was ich in der Vorbereitung gelernt hatte. Der Einsatz dauerte einen ganzen Tag und beinhaltete viel Denkarbeit. Es galt daher, haushälterisch mit den Kräften umzugehen, um auch noch am Nachmittag genügend Leistung erbringen zu können.

Mit diesem Erfolg haben Sie sich für die Teilnahme an den WorldSkills 2024 in Lyon qualifiziert. Es freut Sie sicherlich, im nächsten September Teil der Schweizer Delegation zu sein?
Absolut. In diesem Team sind alles Berufsleute, die die besten ihres Fachgebiets sind. Ich freue mich enorm, sie kennen zu lernen und zusammen ein schlagkräftiges Team zu bilden. Diese Wettkämpfe sind zweifellos ein einmaliges Erlebnis. Ich bin sehr gespannt darauf, was mich in Lyon erwartet.

Was möchten Sie an den WorldSkills erreichen?
Das Ziel ist die Goldmedaille. Ich spüre den nötigen Ehrgeiz und investiere im Vorfeld viel. Natürlich kann ich auch problemlos mit einer weniger guten Rangierung leben. Wichtig ist mir einfach, dass ich mein Bestes geben und mich in einem globalen internationalen Umfeld messen kann. Ich möchte auch Kontakte zu anderen Softwareentwicklern knüpfen.

Wie bereiten Sie sich auf die Wettkämpfe vor? Wie unterstützt Sie Ihre Arbeitgeberin?
Es finden einerseits regelmässig Teamweekends statt, an denen wir teambildend arbeiten. Andererseits läuft die individuelle fachliche Vorbereitung mit einem externen Trainer, mit dem man sich regelmässig austauschen und Übungsbeispiele besprechen kann. Die SBB stellt mir zum einen die nötige Zeit für die Vorbereitung zur Verfügung. Zum anderen achtet sie darauf, dass die mir zugeteilten Projekte komplex genug sind, damit ich optimal vorbereitet bin und nicht stagniere. Für diese Unterstützung bin ich sehr dankbar.

Infobox

WorldSkills 2024:
www.worldskills.org (> What we do > Competitions > WorldSkills Lyon 2024)

Berufsbildung der SBB:
www.sbb.ch/lehrstellen
 

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