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Berner Erlebnistage Berufsbildung – «Die Kinder sind begeistert und wollen unbedingt wieder hingehen»

Vom 9. bis 11. März 2023 finden die Berner Erlebnistage Berufsbildung statt. In allen Regionen des Kantons geben Zentren für überbetriebliche Kurse* Einblick in ihre Lehrberufe. Eingeladen sind Schülerinnen und Schüler der 5. bis 7. Klasse sowie Familien. Lehrerin Fabienne Mühlethaler aus Ipsach empfiehlt: hingehen! 

«Der Anlass ist optimal auf die Altersstufe der Kinder abgestimmt – eine gute Mischung aus Information und praktischer Arbeit», sagt Fabienne Mühlethaler Bild: Rolf Marti

       

Rolf Marti

Die Primarschule Ipsach besucht mit allen Schülerinnen und Schülern der 5. und der 6. Klassen die Berner Erlebnistage Berufsbildung. Warum?
Weil wir es gut finden, dass die Kinder bereits in diesem Alter ein erstes Mal in die Berufswelt eintauchen. Unsere Schule nimmt seit der ersten Durchführung des Anlasses teil.

Warum sollte sich eine Fünftklässlerin oder ein Sechstklässler mit der Berufswelt beschäftigen? Die Berufswahl beginnt doch erst Ende der 7. Klasse.
Stimmt. Aber uns geht es darum, ein Signal zu setzen: Nach der Schule kommt etwas anderes. Der Besuch der Berner Erlebnistage Berufsbildung ermöglicht es den Schülerinnen und Schülern, sich ein erstes Mal mit ihren Interessen und Neigungen auseinanderzusetzen. Sie erleben, was die verschiedenen Berufe ausmacht und erfahren, welche Voraussetzungen man dafür mitbringen muss.

Was genau erleben die Schülerinnen und Schüler in den Zentren für überbetriebliche Kurse?
Der Besuch beginnt mit der Einführung ins Berufsfeld, danach geht es in die Praxis. Die Schülerinnen und Schüler können den Fachleuten bei der Arbeit zuschauen und immer wieder selbst Hand anlegen. In der Regel nehmen sie etwas Selbstgemachtes mit nach Hause. Letztes Jahr haben sie bei den Schreinerinnen und Schreinern beispielsweise einen Lautsprecher zu ihrem Smartphone fabriziert. Ich finde: Der Anlass ist optimal auf die Altersstufe der Kinder abgestimmt – eine gute Mischung aus Information und praktischer Arbeit.

Wie reagieren die Schülerinnen und Schüler auf den Anlass?
Die Kinder sind begeistert und wollen unbedingt wieder hingehen. Auch von den Eltern erhalten wir positive Rückmeldungen. Der Anlass prägt die Kinder. Sie sehen die grossen Maschinen und was man damit machen kann; und sie spüren, dass die Instruktorinnen und Instruktoren sowie die Lernenden für ihren Beruf brennen. Das beeindruckt.

Insgesamt werden rund 50 Lehrberufe gezeigt. Wählen die Schülerinnen und Schüler selbst aus, welche sie kennenlernen möchten?
Sie können zwei Berufe auswählen und einen priorisieren. Da von unserer Schule vier Klassen teilnehmen, können wir mehrere Gruppen bilden und so die meisten Wünsche erfüllen. Es ist wichtig, dass die Kinder einen Beruf kennenlernen, der sie interessiert.

Wie bereiten Sie die Kinder auf den Anlass vor?
Viele Berufe – beispielsweise Gebäudetechnikerin oder Logistiker – sind den Kindern völlig unbekannt. Deshalb stellen wir ihnen alle Berufe kurz vor, sodass sie eine gute Wahl treffen können. Wir zeigen ihnen beispielsweise Bilder von früheren Besuchen. Zudem schildern die Kinder, die im Vorjahr dabei waren, ihre Erlebnisse.

Gibt es auch eine Nachbereitung des Anlasses?
Ja, das ist wichtig. Die Kinder stellen «ihren» Beruf der Klasse vor. Sie erzählen, was ihnen gefallen hat und zeigen, was sie selbst gefertigt haben. Hinzu kommen schriftliche Arbeiten, in denen sie sich beispielsweise Gedanken darüber machen, welche Voraussetzungen man für diesen oder jenen Beruf mitbringen muss. Die Kinder arbeiten engagiert mit. Sie spüren, dass diese Auseinandersetzung relevant ist für ihre Zukunft.

Das Erlebte wirkt also nach?
Absolut. Einige Kinder sind in der 6. Klasse bereits etwas schulmüde. Der Einblick in die Berufswelt motiviert sie, weil sie plötzlich eine – wenn auch vage – Perspektive vor Augen haben. Daran kann ich als Lehrerin anknüpfen und den Kindern besser vermitteln, warum ein Lerninhalt für sie wichtig ist oder welche Bedeutung Schlüsselkompetenzen im Beruf haben.

Am Samstag, 11. März, sind die Ausbildungszentren auch für Familien offen. Sollten die Eltern mit ihren Kindern hingehen?
Wir empfehlen das im Elternbrief, der über den Anlass informiert, ausdrücklich. Für Eltern ist es wichtig zu sehen, welche Perspektiven die Berufsbildung ihren Kindern eröffnet. Und auch für sie ist der Anlass ein Signal, dass das Thema «Berufswahl» bald ansteht.

*) In den meisten Lehrberufen erfolgt ein Teil der Ausbildung in überbetrieblichen Kurszentren. Die überbetrieblichen Kurse ergänzen die praktische Bildung im Lehrbetrieb.

Familien willkommen

Die Berner Erlebnistage Berufsbildung richten sich an Schulklassen sowie an Familien. Für letztere führen die Zentren für überbetriebliche Kurse am Samstag, 11. März 2023, einen Tag der offenen Tür durch (keine Anmeldung erforderlich).
Der Anlass wird von Berner KMU (Dachverband der kleinen und mittleren Unternehmen im Kanton Bern) koordiniert und vermittelt Einblicke in die Berufsfelder Automobil, Bäckerei-Confiserie, Bau- und Bau-Nebengewerbe, Elektrotechnik, Elektro- und Metallbau, Fleischwirtschaft, Gartenbau, Gastronomie, Gebäudetechnik, Holzbau, Logistik, Maschinenbau, Holzbau sowie Transport.
www.rendez-vous-job.ch

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