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Austausch und Mobilität an Mittelschulen «Die Internationalität machte den Alltag enorm spannend»

Anina Hirschi ist Schülerin am Gymnasium Interlaken. Diesen Sommer verliess die junge Frau vertraute Pfade und liess sich auf Neues ein. Sie absolvierte einen Austauschaufenthalt in Südafrika, wohnte in Durban bei einer Gastfamilie und besuchte das dortige College. Im Gespräch beleuchtet sie die fünf Wochen näher. 

Peter Brand

Frau Hirschi, wie kam es zu Ihrem Austauschaufenthalt?
Das Gymnasium Interlaken pflegt den Austausch mit chinesischen Schulen in Beijing, Huangshan, Shanghai und Kunming. Weitere Partnerschaften bestehen mit mehreren High Schools in Scottsdale, Arizona, der Secondary School in Durban, Südafrika, sowie den Schweizer Schulen in Mexiko. Als ich als Schülerin von dieser Möglichkeit erfuhr, war mir sofort klar, dass ich mitmachen wollte. Es ging mir vor allem darum, eine neue Kultur und andere Menschen kennen zu lernen.

Sie waren in Durban, einer Grossstadt an der Ostküste Südafrikas. Was genau haben Sie dort gemacht?
Ich war bei einer Gastfamilie einquartiert. Alle waren überaus nett und hilfsbereit. Ich tauchte in das Alltagsleben der Familie ein und war überall mit dabei. Wir unternahmen viel. Zuerst verbrachten wir gemeinsam eine Woche Ferien und reisten unter anderem nach Kapstadt. Anschliessend besuchte ich während drei Wochen die Schule meiner Gastschwester. Danach nahm ich an einem einwöchigen Schulcamp im Landesinnern teil. Dort beteiligten wir uns an zahlreichen Aktivitäten und befassten uns mit Teambuilding.

Wie erlebten Sie die insgesamt fünf Wochen?
Ich bin rundum begeistert. Ich lernte viele neue Dinge kennen, vor allem viele offene und nette Leute. Auch die Lehrerinnen und Lehrer waren äusserst zuvorkommend. Es tat einfach gut, ein anderes Leben kennen zu lernen als dasjenige in der Schweiz. Dieser Austausch ist eine wunderbare Idee. Ich kann einen solchen Aufenthalt nur empfehlen.

Ihr Eindruck von Land und Leuten?
Ich lernte zwei Grossstädte kennen, war am Meer und im Landesinnern. Das Land ist riesig und vor allem schön. Es hat viele wunderbare Landschaften. Ich sah arme Leute, aber auch wohlhabende. Das Gefälle zwischen Arm und Reich ist gross. Ich lebte in einem eher wohlhabenden Teil von Durban.

Sie besuchten das Durban Girls’ College, eine reine Mädchenschule. Das war bestimmt speziell?
Nicht besonders. Insgesamt schien mir zwar, dass die Klassen ohne Jungs etwas ruhiger waren. Ich kam gut zurecht und schätzte den Austausch mit anderen jungen Frauen. Vor allem im Camp ergaben sich viele Gelegenheiten zum Gespräch. Zum Glück war ich nicht die einzige Austauschschülerin. Mit dabei war eine weitere Schülerin aus Interlaken, vier aus Kolumbien, zwei aus den Vereinigten Staaten, vier aus Grossbritannien und zwei aus Frankreich. Diese Internationalität machte den Alltag enorm spannend.

Ist der Schulunterricht ähnlich wie in der Schweiz?
Ja, allerdings sind die Schulregeln einiges strenger als bei uns. So tragen zum Beispiel alle Schülerinnen Schuluniformen. Weiter dürfen sie das Schulgelände aus Sicherheitsgründen nicht einfach so verlassen. Wollen sie das tun, müssen sie es ausdrücklich anmelden und beantragen. Ich wurde immer mit dem Auto in die Schule gebracht. Zu Fuss ging ich nie irgendwo hin. In der Schweiz sind wir diesbezüglich viel freier. Natürlich sind unsere Distanzen auch einiges kürzer.

Wovon haben Sie am meisten profitiert?
Mein Englisch ist wie erhofft etwas besser geworden. Davon habe ich schon auch profitiert. Der grösste Nutzen ist für mich aber die Tatsache, dass ich viele neue Bekanntschaften geschlossen habe. Von diesen Kontakten werde ich noch länger profitieren können. Besonders wichtig sind mir der Kontakt zur Gastfamilie und zur Gastschwester.

Bereits im Januar war im Gegenzug eine südafrikanische Schülerin, ihre Gastschwester, für einen Monat bei Ihnen. Was erlebte sie?
Hannah wohnte bei uns zu Hause und besuchte mit mir den Schulunterricht. In der Freizeit waren wir oft zusammen im Schnee, vor allem auf dem Snowboard. Hannah hatte vorher noch nie Schnee gesehen. Entsprechend begeistert war sie. Als Highlight durften wir mit allen Austauschschülerinnen ans Lauberhornrennen. Das war ein grossartiges Erlebnis. Und natürlich durften auch die traditionellen Schweizer Speisen wie Fondue und Raclette nicht fehlen.  

Kam im Austauschaufenthalt voll auf ihre Rechnung: Anina Hirschi.
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