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EUCYS 2025 — Hervorragende Leistungen der Schweizer Jungforschenden

Haben ganze Arbeit geleistet (von links): Lukas Gurzeler, Anna Marina Roos und William Blättler.

Ende September fand die Europameisterschaft der Wissenschaft (EUCYS 2025) statt. Austragungsort war die lettische Hauptstadt Riga. Mit dabei an diesem Wettbewerb für europäische Forschungstalente war auch eine Schweizer Delegation. Sie kehrte mit zwei Förderpreisen im Gepäck in die Heimat zurück.

Peter Brand

Das Schweizer Team ist klein, aber fein. Es besteht aus den drei Jungforschenden Anna Marina Roos, William Blättler und Lukas Gurzeler. Begleitet werden sie von Melanie Seiler, der Geschäftsführerin von Schweizer Jugend forscht. Die drei Maturandinnen und Maturanden haben im April das Finale des Nationalen Wettbewerbs dieser Stiftung erreicht und diesen mit dem Prädikat «Hervorragend» abgeschlossen. Nun geht es einen Schritt weiter. Sie dürfen für die Schweiz in Riga teilnehmen und dort ihre Forschungsarbeiten präsentieren.

Anspruchsvolle Themen
Anna Marina Roos kommt aus dem luzernischen Adligenswil. Ihre Arbeit, die sie in Riga präsentieren wird, zeigt auf, wie Musik und Popkultur den Widerstand gegen den Vietnamkrieg prägten und zu einem gesellschaftlichen Umdenken beitrugen. Ihr Beitrag ist einer von nur gerade vier sozialwissenschaftlichen Arbeiten. Die restlichen 86 sind naturwissenschaftlicher Art. Zu ihnen gehört die Forschungsarbeit von Lukas Gurzeler aus Münchenbuchsee. Er befasst sich darin mit der Optimierung von Nanopartikeln für die Krebstherapie – einem Feld mit grossem medizinischem Potenzial. William Blättler aus Basel wiederum untersuchte bakterielle Mechanismen, die in der Medizin eine Schlüsselrolle spielen. Mit seiner Arbeit leistet er einen wichtigen Beitrag zum Verständnis von Krankheitserregern.

Start mit Aufregung
Die Reise ins Baltikum beginnt für die Schweizer Delegation mit einem Fehlstart. Im Flughafen Riga wartet es am Rollband vergeblich auf das Gepäck. Nach längerer Unklarheit stellt sich heraus, dass es beim Zwischenlanden in Brüssel nicht umgeladen worden ist. Mit gemischten Gefühlen geht es zum Einchecken ins Hotel und zur Registrierung für den Anlass. Spät am Abend dann die Erlösung: Die Koffer sind am Flughafen angekommen und können abgeholt werden.

Arbeiten präsentieren
Am nächsten Morgen findet die stimmungsvolle Eröffnungsfeier statt. Sie führt eindrücklich vor Augen, wie gross die nationale Vielfalt des Teilnehmerfelds ist. 133 Jungforscherinnen und Jungforscher aus 37 Ländern machen mit. Nach der Zeremonie begeben sie sich an ihre Präsentationsstände. Dort regeln sie letzte Einrichtungsdetails und warten anschliessend auf den Besuch der Jurymitglieder. Sie werden diesen Fachleuten ihre Arbeiten vorstellen und Fragen dazu beantworten. Auch Anna Marina, William und Lukas sind bereit. Sie freuen sich auf die kommenden Befragungen und wollen zeigen, was sie können.

Anstrengender Marathon
Die nächsten beiden Tage stehen ganz im Zeichen dieser Jurybefragungen. Alle Schweizer Jungforschenden sind in dieser Zeit von fünf bis acht Jurymitgliedern auf Herz und Nieren geprüft worden. Nun ist dieser Teil abgeschlossen, die Präsentationsstände werden bereits wieder abgebaut. Anna Marina, William und Lukas sind erleichtert. Es ist geschafft, sie haben ihr Bestes gegeben und ihre Arbeiten so gut wie möglich verkauft. Die ganze Zeit Rede und Antwort zu stehen, ist anstrengend. Alle sind etwas müde, die Stimmen sind vom Dauerreden rau geworden.

Zwei Förderpreise
Am Tag danach dann der Höhepunkt, die Preisverleihung. Die Stimmung im Saal ist feierlich, alle haben sich schick gemacht. Die Gewinnerinnen und Gewinner werden aufgerufen, sie gehen auf die Bühne, wo sie ihre verdienten Preise entgegennehmen. Auch Anna Marina und Lukas dürfen nach vorn und erhalten je einen Förderpreis zugesprochen. Anna Marina wird ihre Arbeit an einem Wissenschaftsevent in Luxemburg vorstellen können. Und Lukas wird eine Woche in einem Labor in Grenoble mitarbeiten dürfen. Die Reise geht also weiter. William geht leer aus. Aber das war bereits vorher klar, weil er aufgrund seines Alters nicht preisberechtigt ist. Mitgemacht hat er trotzdem gerne. Geschäftsführerin Melanie Seiler ist begeistert von der Leistung und der Ausbeute der Schweizer Delegation. «Das ist sensationell», sagt sie. «Ich bin so stolz auf alle.»  

Weiterführende Links

Mehr zur Stiftung Schweizer Jugend forscht:
https://www.sjf.ch

Mehr zu den EUCYS 2025:
https://www.eucys2025.eu

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