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«Auf dieser Stufe zu unterrichten, war immer eine Option»

«Für mich waren die Fachpraktika eine Bestätigung meiner Motivation»: Maria Schmidlin. Bild: Peter Brand

Maria Schmidlin studiert Geschichte und Deutsch an der Universität Bern. Parallel dazu erwirbt sie an der Pädagogischen Hochschule PHBern das Lehrdiplom für Maturitätsschulen. Es berechtigt sie zum Unterricht an Gymnasien, Fachmittelschulen und Berufsmaturitätsschulen.

Peter Brand

Frau Schmidlin, wie weit fortgeschritten ist Ihr Masterstudium in Geschichte und Deutsch bereits?
Sehr weit. Einzig die Masterarbeit fehlt mir noch. Ich möchte sie im Frühjahr abgeben. Ansonsten habe ich bereits alle Studienteile abgeschlossen.

Was fasziniert Sie an der Geschichte?
Ich studiere ältere Schweizer Geschichte sowie neuere und neuste Geschichte in europäischer Perspektive. Die Freude an diesem Fach reicht bis in die Mittelschule zurück. Bereits damals war ich fasziniert von historischen Zusammenhängen. Und zwar unter anderem darum, weil man sich in der Geschichte überlegt, warum eine Gesellschaft geworden ist, wie sie ist, und welche vielfältigen Faktoren an dieser Entwicklung beteiligt sind.

Parallel zum Masterstudium erwerben Sie an der PHBern mit dem Studium Sekundarstufe II das Lehrdiplom für Maturitätsschulen. Was motivierte Sie zu diesem Schritt?
Die Berufsfelder, die sich mit einem Geschichtsstudium eröffnen sind theoretisch breit und interessant. Es ist zwar vieles möglich, aber nach dem Studium einen konkreten Einstieg in eines dieser Felder zu finden, sei es beispielsweise in eine journalistische Tätigkeit oder in eine Museumlaufbahn, ist nicht ganz einfach. In diesem Sinn ist das Studium Sekundarstufe II für mich eine Art Absicherung. Abgesehen davon, dass es auf einen Beruf vorbereitet, auf den ich mich sehr freue. Auf dieser Stufe zu unterrichten, war immer eine Option, zumal der Lehrerinnenberuf in unserer Familie eine lange Tradition hat.

An der PHBern erweitern Sie Ihre fachspezifischen Kompetenzen mit den nötigen didaktischen pädagogischen Kompetenzen für eine Schullaufbahn. Lässt sich das zusammenfassend so sagen?
Genau. Nach einem Masterstudium verfügt man zwar über genügend Fachwissen, aber nicht zwingendermassen über das nötige Know-how und die nötigen Techniken, dieses wirkungsvoll und altersgerecht an junge Erwachsene zwischen 15 und 20 Jahren weiterzugeben. Ich muss den Schülerinnen und Schülern nicht nur Geschichtswissen, sondern ein Bewusstsein für Geschichte vermitteln. Das Studium Sekundarstufe II bereitet wissenschaftlich fundiert und praxisnah auf diese anspruchsvolle Aufgabe vor.

In dem Fall beinhaltet das Studium auch praktische Elemente?
Ja. In beiden Fächern, die ich später unterrichten möchte, absolvierte ich ein Fachpraktikum. Das sind 20 bis 30 Unterrichtslektionen, die eine Prüfung mit den Schülerinnen und Schülern einschliessen. Ich war an einem Gymnasium in Brig und an einer Berufsmittelschule in Biel im Einsatz. Das war sehr lehrreich, aber auch anstrengend. Denn in diesen Lektionen realisierte ich noch einmal, was es heisst, Unterricht zu gestalten. Für mich waren die Fachpraktika eine Bestätigung meiner Motivation. Auf der Heimfahrt im Zug merkte ich jeweils, wie zufrieden mich der Unterricht macht und wie gerne ich Lehrerin bin.

Sie haben als Studienprofil eine berufspädagogische Qualifikation für das Unterrichten an Berufsmaturitätsschulen gewählt. Warum?
Ein Grund war sicher, dass sie mir ein weiteres Feld an möglichen Stellen eröffnet, weil ich später auch an Berufsmittelschulen unterrichten kann. Darüber hinaus reizte es mich, mit Schülerinnen und Schülern zu tun zu haben, die wieder etwas andere Ansprüche an den Unterricht stellen.

Worauf liegt der Fokus in der berufspädagogischen Qualifikation?
Die meisten Studierenden, die das Studium Sekundarstufe II absolvieren, haben vorher das Gymnasium absolviert und kennen die Berufslehre und die Berufsmaturität nicht aus eigener Erfahrung. Es geht daher in diesem Studienbereich darum, ihnen aufzuzeigen, was es heisst, Lernende oder Lernender und schon früh Teil der Arbeitswelt zu sein. Wir hatten beispielsweise die Aufgabe, eine lernende Person einen Tag lang zu begleiten und Interviews zu führen. Ich begleitete einen angehenden Landwirt mit Berufsmaturitätsabschluss.

Wie geht es für Sie nach dem Studium beruflich weiter?
Das ist alles noch etwas offen. Zurzeit unterrichte ich am Gymnasium Bern Neufeld einige wenige Stunden Deutsch. Das läuft gut. Und parallel dazu arbeite ich an meiner Masterarbeit.

Studium Sekundarstufe II

Weitere Informationen:
www.phbern.ch/is2

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