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04. Oktober 2006
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Berner Filmförderung / Musikkommission des Kantons Bern: Berner Filmpreis 2006 für das Gesamtwerk von Peter von Gunten

aid. Die Berner Filmförderung ehrt den Filmschaffenden Peter von Gunten aus Bern für sein Gesamtwerk mit dem Filmpreis 2006 des Kantons Bern im Betrag von 20'000 Franken. Zwei Anerkennungspreise erhalten Ulrich Grossenbacher und Damaris Lüthi für ihren Dokumentarfilm „Hippie Masala“ sowie Jason Brandenberg für seinen Kurzfilm „113“. Der Kurzfilm „Aschenbrüder“ von Steve Walker und Markus Heiniger wird mit einem Nachwuchsförderpreis prämiert. Der Filmmusikpreis geht an Balts Nill und Balthasar Jucker für ihre Musik zum Kurzfilm „Meerdolen“ von Peter Guyer. Die öffentliche Preisverleihung findet am 25. Oktober 2006 in den Kulturhallen Dampfzentrale in Bern statt.

Der Filmschaffende Peter von Gunten aus Bern wird für sein Gesamtwerk mit dem Filmpreis 2006 des Kantons Bern im Betrag von 20'000 Franken ausgezeichnet. Die Berner Filmförderung ehrt damit einen der wichtigsten Berner Filmemacher, der seit bald vierzig Jahren mit seinen Filmen immer wieder herausfordert, bewegt und provoziert. Peter von Gunten hat sein filmisches Schaffen konsequent entwickelt und ist dabei seinenÜberzeugungen immer treu geblieben. Weltoffen, kritisch und politisch engagiert stellt er die Gesellschaft zur Diskussion. Ohne Dogmen zu verkünden, rückt er Menschen am Rande der Gesellschaft oder der Welt ins Zentrum und regt zur kritischen Beur¬teilung an. Seine Filme wurden international aufgeführt und ausgezeichnet. Anlässlich des 65. Geburtstags von Peter von Gunten im November 2006 zeigt das Kino Kunstmuseum in Bern eine Retrospektive seines Gesamtwerks.

Einen Anerkennungspreis von 10'000 Franken verleiht die Fachjury an Ulrich Grossenbacher und Damaris Lüthi aus Bern für ihren Dokumentarfilm„Hippie Masala“. Der Film mit Kinostart am 12. Oktober 2006 portraitiert Menschen, die ab Mitte der 60er Jahre auf der Suche nach einem ganz anderen Leben nach Indien aufgebrochen und dort bis heute gestrandet sind. Die beiden Filmschaffenden nehmen sich Ruhe und Zeit für ihr Thema. Sie nähern sich respektvoll den Protagonisten an und fangen viele Alltagssituationen stimmungsvoll ein. Der Film bleibt beobachtend, ohne zu interpretieren. Er bewahrt kritische Distanz und entmystifiziert damit die Generation der Hippies und Blumenkinder.

Ein zweiter Anerkennungspreis von 10'000 Franken geht an den Filmschaffenden Jason Brandenberg aus Bern für seinen Kurzfilm„113“. Der Film mit einer eigentümlichen Aura des Mysteriösen könnte als„Film Noir“ klassifiziert werden. Er zeigt einen Mann, der zum Schauplatz einer irritierenden Begegnung aus der Kriegszeit zurückkehrt und in einem abbruchgeweihten Fabrikgebäude ein Geheimnis zu ergründen versucht. Jason Brandenberg gelingt es, die Zuschauer mit starken Schwarz-Weiss-Bildern in eine rätselhafte Welt voller Fragenüber Identität, Erinnerung und Verschwinden zu entführen. Mit einem weissen Schlussbild lässt er die Betrachter am Ende ohne Antwort zurück.

Mit einem Nachwuchsförderpreis von 3'000 Franken prämiert wird der Kurzspielfilm„Aschenbrüder“ von Steve Walker aus Bern und Markus Heiniger aus Langenthal. Der Film ist als Abschlussarbeit im Studiengang Film der Hochschule für Gestaltung und Kunst Zürich entstanden. Er zeigt die Annäherung von zwei entfremdeten Brüdern mittleren Alters auf einer gemeinsamen Autofahrt mit dem Ziel, die Asche ihres verstorbenen Vaters zu verstreuen. Steve Walker und Markus Heinigerüberzeugen in ihrem Abschlussfilm durch eine starke Schauspielerführung.„Aschenbrüder“ ist in Bern erstmals am 19. Oktober 2006 im Rahmen der Kurzfilmnächte„shnit“ in der Aula des PROGR zu sehen.

Die kantonale Musikkommission verleiht den Filmmusikpreis 2006 des Kantons Bern im Betrag von 5'000 Franken an die zwei Berner Musiker Balts Nill und Balthasar Jucker für ihre Musik zum Kurzfilm„Meerdolen“ von Peter Guyer. Der Film zeigt den Stadtwanderer Hannes Bossert, wie er in Barcelona mit seinem Besen Dolendeckel beseelt und einen Abrieb der Deckel auf Papier anfertigt. Immer wieder tauchen die vielfältigen Perkussionsklänge von Balts Nill und Balthasar Jucker auf oder schweigen im richtigen Moment. In klanglicher Mischung mit dem Lärm der Stadt und den Kommentaren des Protagonisten prägen sie den liebenswürdig-humoristischen Charakter des Films stark mit.

Auskünfte erteilt:   
Daniel Gassmann, Präsident der Kommission für Foto und Film des Kantons Bern und Jurymitglied der Berner Filmförderung, Tel. 031 398 20 86 oder 079 482 41 41

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