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20. Juni 2022
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Medienmitteilung der Bildungs- und Kulturdirektion
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Der Kanton Bern vergibt sechs Literaturpreise

Vier Autorinnen und zwei Autoren werden mit dem Literaturpreis des Kantons Bern für das Jahr 2022 ausgezeichnet. Die öffentliche Preisverleihung findet am 23. November 2022 im Yehudi Menuhin Forum in Bern statt.

2022 zeichnet der Kanton Bern auf Empfehlung der deutschsprachigen Literaturkommission die folgenden sechs herausragenden literarischen Publikationen mit einem Literaturpreis in der Höhe von je 10'000 Franken aus:

  • Martin Bieri für «Unentdecktes Vorkommen» (Gedichte, Allitera Verlag)
  • Thomas Duarte für «Was der Fall ist» (Roman, Lenos Verlag)
  • Eva Maria Leuenberger für «Kyung» (Lyrik, Droschl Literaturverlag)
  • Johanna Schaible für «Es war einmal und wird noch lange sein» (Bilderbuch, Carl Hanser Verlag)
  • Noemi Somalvico für «Ist hier das Jenseits, fragt Schwein» (Roman, Verlag Voland & Quist)
  • Amanda Wettstein für «Peter und Greti. Eine Enkelin erzählt» (Erzählung, Lokwort Buchverlag)

Im Lesejahr 2021/22 hat die deutschsprachige Literaturkommission des Kantons Bern 96 Werke evaluiert. Berücksichtigt wurden aktuelle Buchpublikationen aller literarischen Gattungen, öffentlich aufgeführte Theaterstücke, Hörbücher und -spiele, Spoken-Word-Texte sowie Kinder- und Jugendbücher.

Die öffentliche Verleihung der Literaturpreise findet zusammen mit der Verleihung der Weiterschreiben-Stipendien der Stadt Bern sowie dem von Stadt und Kanton Bern gemeinsam vergebenen Grossen Literaturpreis am Mittwoch, 23. November, im Yehudi Menuhin Forum in Bern, statt.

Die ausgezeichneten Autorinnen und Autoren und ihre Werke

Martin Bieri sondiert in seinen Gedichten «Unentdecktes Vorkommen». Da steckt ebenso viel Poesie wie Recherche drin – wir haben es mit im besten Wortsinn tiefgründigen und vielschichtigen Texten zu tun.

Mit dem Bericht über haarsträubende Geschäftspraktiken lässt Thomas Duarte den Angestellten eines wohltätigen Vereins zu philosophischer Hochform auflaufen. Meisterhaft verbindet er den skurrilen Büroalltag mit Abenteuern aus prekären Winkeln unserer Welt, der kaum noch zu helfen ist.

Eva Maria Leuenbergers unerschrockene und zarte lyrische Annäherung an die Avantgardekünstlerin Theresa Hak Kyung Cha entzieht sich jeder Genrebezeichnung. Geprägt von extremer Sprachökonomie überlagern sich hochpolitische Themen wie Identität, Ent- und Verwurzelung, sexuelle Gewalt und Angst.

Johanna Schaible macht Vergangenheit und Zukunft greifbar und fragt, was war und was sein wird. Die Seiten werden zur Buchmitte hin immer kleiner bis zum kleinen Augenblick mit der Aufforderung: Wünsch dir was! Damit geht die Reise weiter Richtung Zukunft, in immer grössere Zeit- und Bildräume hinein.

In einer bildstarken Sprache entführt Noemi Somalvico in ihrem Debütroman «Ist hier das Jenseits, fragt Schwein» mit Humor und Poesie vom Diesseits ins Jenseits und in die wunderlichen Weiten dazwischen.

Amanda Wettstein beschreibt mit beeindruckender Empathie und feinem Humor die letzten Stationen des Lebens ihrer Grosseltern Peter und Greti: die fortschreitende Demenz und den Übertritt ins Altersheim.

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