Die Regionalzüge der Linie Lyss - Kerzers weisen eine relativ bescheidene Nachfrage und eine schlechte Wirtschaftlichkeit auf. Mit dem Beschlussüber das Angebot imöffentlichen Verkehr 2005-2008 hat der Grosse Rat dem Regierungsrat den Auftrag erteilt, die Frage des Verkehrsmittels zwischen Lyss und Kerzers vertieft zuüberprüfen. Die Studie wurde von einem externen Planungsbüro durchgeführt, mit Unterstützung einer Begleitgruppe aus der Region und Mitarbeit des Kantons Freiburg. Untersucht wurden folgende drei Varianten:
- Stündliche Bahn zwischen Lyss und Kerzers und Verdichtung zum Halbstundentakt mit dem Bus zwischen Lyss und Aarberg (heutiger Zustand)
- Halbstündliche Bahn zwischen Lyss und Aarberg und stündliche Busverbindung zwischen Aarberg und Kerzers
- Stündlicher Busbetrieb zwischen Lyss und Kerzers mit Verdichtung zum Halbstundentakt zwischen Lyss und Aarberg
Bewertet wurden die Aspekte Angebotsqualität, Wirtschaftlichkeit, Umwelt und Sicherheit sowie die Auswirkungen auf die Standortqualität. Als Vergleichsbasis diente dabei das heutige Angebot.
Der heutige Zustand ist bezüglich Angebotsqualität, Standortattraktivität, Umwelt, Sicherheit, und bei einer volkswirtschaftlichen Betrachtung besser als die untersuchten Alternativen. Lediglich hinsichtlich einer rein betriebswirtschaftlichen Betrachtung ist der heutige Zustand schlechter als ein reiner Busbetrieb. Die Studie kommt zudem zum Schluss, dass bei den Alternativvarianten mit einem deutlichen Rückgang der Nachfrage zu rechnen wäre. Die Begleitgruppe unterstützt daher die Beibehaltung der heutigen Betriebsform. Zur Erhöhung der Nachfrage und Verbesserung der Wirtschaftlichkeit wird vorgeschlagen, in Lyss Grien eine zusätzliche Bahn-Haltestelle zu realisieren.
Die Regionale Verkehrskonferenz, die betroffenen Gemeinden, die Transportunternehmen und Interessenverbände haben nun Zeit, die Studie zu beurteilen und eine Stellungnahme einzureichen. Die Ergebnisse der Studie dienen der Regionalen Verkehrskonferenz und dem kantonalen Amt füröffentlichen Verkehr als Grundlage zur Entwicklung des Angebotskonzeptes 2010-2013. Den definitiven Entscheidüber Bahn oder Bus wird der Grosse Rat voraussichtlich um Frühjahr 2009 treffen.